Mittwoch, 23. April 2008
Zweisamkeit
Wenn er etwas sagt, denke ich "Ja, ich auch". Wir suchen nach Gemeinsamkeiten und finden immer mehr davon. Ich beobachte ihn gern, wenn er es nicht merkt, sehe ihn, ohne dass er mich sieht. Sehe sein entspanntes Gesicht, die zerwühlten Haare und befrage mein Inneres. So nah und doch noch so fremd. Vertraut und doch noch neu. Ich kann nicht fassen, dass dieser Mann für mich ist. Und frage mich, wie ich mit diesem Gefühl umgehen soll. Die Erinnerung an das letzte Mal, dass es mir so ging, scheint so unendlich lange her. Gefühle sind für mich Glatteis, Zynismus ein schöner Schutz.

Ich hätte ihn am liebsten fortwährend um mich. Und fürchte dabei, ihn zu beengen oder mit zu viel Suche nach Nähe zu zerstören, was da wächst und sehne für mich allein. Nur um dann umso glücklicher zu sein, wenn er wieder bei mir ist. Es gibt Momente, in denen ich überlege, wie es mir gehen wird in der Zeit, wenn es vorbei gewesen sein wird und ich mich wappnen muss. Aus lauter Gewohnheit. Weil es ja immer so war bisher. Dann fällt mir ein, dass es das gar nicht sein muss und es kein Ende gibt.