Mittwoch, 29. August 2007
For beginners
Mein erstes Mal. Am Anfang tat es ein bisschen weh. Ich wollte es nicht, wurde dazu gezwungen. Und am Ende war es gar nicht so schlimm.
Der Abend begann in Berlins Kreuzberg in den Tiefen einer Bar. Wir waren an jenem Abend die ersten, der Laden hatte gerade geöffnet. Ein Labyrinth aus Gängen, Spiegeln, roten Wänden und schummeriger Dunkelheit, gepaart mit dem Geruch vergangener Nächte führte uns zu den Kabinen. "Wir nehmen die große!" Was auch sonst.
Ich war nervös. Die Perücke und das erste Bier beruhigten mich wieder. Nach dem Blick in den Spiegel war dann auch alles egal. Tröstlich, dass auch meine Begleiter falsches Haar trugen. Geteiltes Leid ist eben doch halbes Leid. Voller Stolz kann ich sagen, dass ich mit schreiendem Grün eine der Mutigen war.
Ich habe gesungen, was habe ich gesungen. Schrecklich. Es existieren Fotos, aber keine Videos. Dem Himmel sei dank. Zwischenzeitlich war es sogar lustig. Als sich alle Verklemmten (also alle) eingesungen hatten, ging der Kampf um den nächsten Song los und der Abend wurde etwas öde. Element of Crime gabs nicht, da hatte ich keine Lust mehr, mich mit den anderen ums Mikro zu kloppen und kehrte reumütig zur vertrauten zynischen Sicht auf die Welt zurück:
Gesellschaftlich anerkanntes Ausbrechen in geschlossenen Kabinen aka Karaoke. Einmal ist mehr als genug. Tanzen, Drogen und Sex sind viel besser.

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