Montag, 5. November 2007
Im Schlaf heilt die Seele
Ich schlafe gut. So gut, dass meine Träume mit dem Schlaf verschwinden. Aber letzte Nacht träumte ich wieder von dir:

Die Sonne scheint, das Wetter ist großartig. Wir sitzen zusammen und ich bin glücklich, bei dir zu sein. Dann fällt mir ein, dass ich dir noch die Schlüssel zu deinem Auto zurückgeben muss. Aber nein, das ist ja beim Nachlass schon angegeben. Lawinenartig purzeln die Gedanken über mich. Die Beerdigung ist schon gewesen, die Testamentseröffnung wird bald sein. Hat man einen Fehler gemacht und die bist nicht tot? Nein, nicht möglich. Ich habe ja bei dir gesessen, als du gestorben bist. Ich sehe dich an, liebevoll und wissend lächelst du und verschwindest du. Ich bin allein.

Mit einem wehmütigen Lächeln im Herzen bin ich aufgewacht.

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Donnerstag, 1. November 2007
kleine Momente
Wie schön, wieder einmal befreit zu lachen. Freunde sind Balsam für die Seele.

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Dienstag, 16. Oktober 2007
Tüpänderung
Recht regelmäßig analysiert sich die selbstbezogene Blogosphäre, gerne in lustigen Psychotests. Vor gefühlt einem halben Jahr hab ich das Spielchen hier schonmal gemacht, aber jetzt hab ich ja ein Blog und kann das Ergebnis auch allen mitteilen, die es gar nicht wissen wollen, harhar. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was dabei rauskam. Die Farbe war jedenfalls blau, also war ich zu dem Zeitpunkt wohl ein Unabhängiger Denker.

Inzwischen hat eine tiefgreifende Persönlichkeitsveränderung stattgefunden und ich bin mutiert zum
Egoload - Individualistischer Macher
Individualistischen Macher.

Der Test wurde übrigens unter strenger Selbstbeobachtung durchgeführt, um egofördernde Verzerrungen zum Wunschbild hin auszuschließen.

Ich werde das beobachten. Im Frühjahr entscheide ich mich dann wahrscheinlich, ein Spontaner Idealist zu sein.

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Freitag, 14. September 2007
Ich will endlich meine Menopause
Manchmal ist es schrecklich, eine Frau zu sein. Der Morgen beginnt mit der allgemeinen Verdammung der Welt. Keiner versteht einen. Man schleppt sich zur Arbeit. Die Stadt ist kalt und laut und groß. Eine graue Maus unter vielen. Automatisch bewegt man sich zum Bürostuhl und lässt sich fallen.
Der Tag füllt sich mit erfolgreichen und erfolglosen Projekten, die keine Befriedigung bringen, weil von niemandem gewürdigt. Auf Dauer hilft auch Selbstlob nicht. Früher oder später durchschaut das Bewusstsein den Betrug.

Dann doch, kurz vorm Gehen, "Schöner Text. Wer hat den gemacht?" "Äh, ich." "Schön. Gratuliere."

Und die Welt ist gut. Der Tag beginnt von neuem. Gutaussehende Männer lächeln dich an, schauen dir bewundernd hinterher. Und plötzlich bist du wieder Frau. Was für ein geiles Gefühl, in dieser großen, pulsierenden Stadt zu leben, die einem alles verspricht.

Das nahezu Schizophrene an der Angelegenheit ist ja, dass du dir fortwährend der Ursache des Ganzen bewusst bist: Hormone. Und du kannst nichts dagegen tun.

Und ich fürchte, das geht so weiter bis zu den Wechseljahren.

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Liebeserklärung
Du bist für mich das Wichtigste auf der Welt. Du hast mich geboren, du warst von Anfang an für mich und nur für mich da. Zu dir konnte ich zurückkehren. Du liebst mich bedingungslos, ohne, dass ich dir etwas beweisen muss. Du bist selbstlos. Du nimmst auf andere mehr Rücksicht als auf dich selbst. Mit dir ist die Welt um einen guten Menschen reicher und ein bisschen wärmer. Wir brauchen dich.
Ich brauche dich.

Geh nicht.

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Mittwoch, 22. August 2007
Sinnsuche
Ich bin gerade überfordert mit Freizeit. Sicher, es gibt so einiges, was ich tun könnte. Putzen, endlich mal das Kleid nähen, mich kommunikationsstrategisch weiterbilden oder für die Prüfung lernen. Die Prüfung, die ich nicht machen müsste, an der mir der Ehrgeiz aber verbietet, nicht teilzunehmen. Lesen? Ein halber Thomas Mann, ein frischer Kierkegaard und de Beauvoir warten neben dem natürlich schon leer gelesenen Harry Potter.

Seit Wochen wünsche ich mir Abende nur für mich allein ohne häusliche und soziale Verpflichtungen. Nun habe ich sie und ein Problem. Wenn ich zu viel Zeit habe, denke ich zu viel nach. Über das Jetzt, aber vor allem über das Vielleicht und das Könnte und den eigenen Weg im Leben. Und alles will ich jetzt und sofort und weiß nicht einmal was ich wollen will.

Am Besten erst mal eine Zigarette und den Sonnenuntergang anschauen.

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Mittwoch, 25. Juli 2007
Summer in the city
Denkste. Nix mit Sommer. Was hab ich mich gefreut auf endlose Stunden des Brutzelns, Badeseen-Testen und sozialkompetenzfördernde Freizeitaktivitäten á la Frisbee spielen und im Park rumliegen.
Mein einziger Trost ist, dass all die jungen Kreativen und Studenten eben auch nicht die Sonne genießen, während ich im Büro vor mich hinschwitze. Was macht man als junger Kreativer bei dem Wetter eigentlich? Im Café sitzen? Kaffee schlürfen? Berlins Straßenleben beobachten? Mist, jetzt bin ich doch wieder neidisch. Ich sollte vielleicht mal an meinen Klischees arbeiten und nach innerer Zufriedenheit suchen. Ooom.

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Dienstag, 17. Juli 2007
Haar in der Suppe
Nach rein ökonomischen Gesichtspunkten ist ein Friseurbesuch Geldverschwendung. Liebe Anbeter von Glanz-Gel und ... lasst mich erklären: Die durchschnittliche Frau zahlt beim Coiffeur ihres Vertrauens durchschnittliche 22 EUR, Mann 6 EUR weniger für Waschen, Schneiden, Selber Föhnen. Das Rund-Um-Sorglos-Paket schlägt eher mit um die 30 EUR bei Frau zu Buche. Was bekommt man nun für eine Menge Geld, die äquivalent zu einem netten Abendessen ist?
Zunächst mal ist die Kopfmassage nicht von der Hand zu weisen. Der oder die Liebste ist bei gutem Zureden aber sicher auch dazu bereit. Sofern kein Liebste(r) vorhanden, hilft nur Verzicht. Das professionelle Haarewaschen kann man sich schenken, es ist das gleiche Wasser wie im heimischen Wasserhahn und meist billigeres Shampoo aus einer teuren Flasche. Nach Schneiden und – in der Luxusvariante inklusive – Fönen fühlt man sich wie ein neuer Mensch, zugegeben. Dieser Zustand der Euphorie hält für exakt einen Tag an. Nach einer Nacht im Bett mit den kunstvoll totgefönten Haaren sehen diese schon weniger kunstvoll aus und sind ohne Hilfsmittelchen der chemischen Industrie nicht in Form zu bringen.
Nach dem ersten Haarewaschen folgen dann mindestens 2 Wochen Bad-Hair-day, bis die neue Frisur sich an den Kopf gewöhnt hat und eigentlich genauso aussieht wie vorher.
Alles in allem finden sich mit Leichtigkeit bessere Möglichkeiten, das Wohlbefinden für 30 EUR zu steigern: leckeres Essen in angenehmer Gesellschaft, fünfmal ins Kino gehen, zehnmal ins Freibad gehen ...

Glaubt da etwa jemand, ich wäre mit meiner Frisur unglücklich? Ach, iwo ...

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