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Donnerstag, 24. April 2008
Pschikologische Kriegsführung
frl eichhorn, 19:26h
Zentraler Streitpunkt in Wohngemeinschaften ist immer das Putzen. Immer. Von Gegenbeispielen habe ich noch nicht gehört und würde sie auch nicht glauben. Menschen, die nur zweckmäßig zusammenleben und Konflikte nicht mit Sex oder der Rückbesinnung auf familiäre Abhängigkeiten lösen können, müssen andere Wege zur Organisation des Lebens finden.
Ich bin umgänglich und kompromissbereit. Meistens. Daher behaupte ich auch ständig, dass das mit der WG super funktioniert und wir uns immer einigen. Subjektiv hat aber jede der Parteien das Gefühl, mehr als der andere im Haushalt zu tun. Wie gesagt, ein subjektiver Eindruck. Nervig aber, wenn jeder einzelne Handgriff zur Höchstleistung erklärt wird in Erwartung von Lob. Ich bin doch nicht im Kindergarten!
Ich bin mir also bewusst, dass dieses Thema heikel ist. Daher frage ich also nicht „Wann willst du denn putzen?“ sondern „Willst du das oder das machen? Ich mache das andere.“ Nach einer nebulösen Antwort („Keine Ahnung, glaub ich bin mit Küche dran.“) kann ich nicht widerstehen. Ich wurde sozusagen provoziert: „Eigentlich wärst du mit beidem dran...“. Ich hätte mir auf die Zunge beißen sollen um des lieben Friedens willen. Ein kurzer Schmollmoment. Dann verziehen sich die heraufziehenden Gewitterwolken wieder und ich bin grandios gescheitert. Wir haben jetzt wieder mal einen Putzplan.
Ich bin umgänglich und kompromissbereit. Meistens. Daher behaupte ich auch ständig, dass das mit der WG super funktioniert und wir uns immer einigen. Subjektiv hat aber jede der Parteien das Gefühl, mehr als der andere im Haushalt zu tun. Wie gesagt, ein subjektiver Eindruck. Nervig aber, wenn jeder einzelne Handgriff zur Höchstleistung erklärt wird in Erwartung von Lob. Ich bin doch nicht im Kindergarten!
Ich bin mir also bewusst, dass dieses Thema heikel ist. Daher frage ich also nicht „Wann willst du denn putzen?“ sondern „Willst du das oder das machen? Ich mache das andere.“ Nach einer nebulösen Antwort („Keine Ahnung, glaub ich bin mit Küche dran.“) kann ich nicht widerstehen. Ich wurde sozusagen provoziert: „Eigentlich wärst du mit beidem dran...“. Ich hätte mir auf die Zunge beißen sollen um des lieben Friedens willen. Ein kurzer Schmollmoment. Dann verziehen sich die heraufziehenden Gewitterwolken wieder und ich bin grandios gescheitert. Wir haben jetzt wieder mal einen Putzplan.
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Mittwoch, 23. April 2008
Zweisamkeit
frl eichhorn, 17:15h
Wenn er etwas sagt, denke ich "Ja, ich auch". Wir suchen nach Gemeinsamkeiten und finden immer mehr davon. Ich beobachte ihn gern, wenn er es nicht merkt, sehe ihn, ohne dass er mich sieht. Sehe sein entspanntes Gesicht, die zerwühlten Haare und befrage mein Inneres. So nah und doch noch so fremd. Vertraut und doch noch neu. Ich kann nicht fassen, dass dieser Mann für mich ist. Und frage mich, wie ich mit diesem Gefühl umgehen soll. Die Erinnerung an das letzte Mal, dass es mir so ging, scheint so unendlich lange her. Gefühle sind für mich Glatteis, Zynismus ein schöner Schutz.
Ich hätte ihn am liebsten fortwährend um mich. Und fürchte dabei, ihn zu beengen oder mit zu viel Suche nach Nähe zu zerstören, was da wächst und sehne für mich allein. Nur um dann umso glücklicher zu sein, wenn er wieder bei mir ist. Es gibt Momente, in denen ich überlege, wie es mir gehen wird in der Zeit, wenn es vorbei gewesen sein wird und ich mich wappnen muss. Aus lauter Gewohnheit. Weil es ja immer so war bisher. Dann fällt mir ein, dass es das gar nicht sein muss und es kein Ende gibt.
Ich hätte ihn am liebsten fortwährend um mich. Und fürchte dabei, ihn zu beengen oder mit zu viel Suche nach Nähe zu zerstören, was da wächst und sehne für mich allein. Nur um dann umso glücklicher zu sein, wenn er wieder bei mir ist. Es gibt Momente, in denen ich überlege, wie es mir gehen wird in der Zeit, wenn es vorbei gewesen sein wird und ich mich wappnen muss. Aus lauter Gewohnheit. Weil es ja immer so war bisher. Dann fällt mir ein, dass es das gar nicht sein muss und es kein Ende gibt.
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