... newer stories
Montag, 3. August 2009
Das Ich auf der Polsterbank
frl eichhorn, 01:53h
So, nun isses soweit. Ich begebe mich in professionelle Behandlung. Das gibt bestimmt ein schönes Gesprächsthema für die nächste Party.
Nebenbei stelle ich fest, dass ich selbst, wenn ich davon erzähle, eine Therapie machen zu wollen, gleich noch eine Relativierung hinterherschiebe. Das Gegenüber reagiert in der Regel netterweise entgegenkommend. Etwas verwundert bin ich dann über mich selbst und meine Vorurteile. Ist doch die psychische Gesundheit genauso wichtig wie die physische, fast wichtiger.
Ich bin so groß geworden. Probleme waren mit sich selbst oder mit der betreffenden Person zu klären. Damals waren die Probleme aber auch andere und Selbstverwirklichung noch kein anerkanntes Lebenskonzept. Das Wort Psychotherapeut konnte man erst nach der Wende unfallfrei buchstabieren.
Etwas enttäuscht war ich, bei der ersten Sitzung, keine bequeme Ottomane vorzufinden, sondern eine merkwürdige Polsterbank, auf der es nazu unmöglich war, längere Zeit bequem und entspannt zu sitzen. Darüber hinaus geriet der Flüssigkeitshaushalt in optischer Richtung etwas ins Ungleichgewicht. Die Seele scheint sich dafür balsamiert und wohler zu fühlen. Schaun wer mal.
Nebenbei stelle ich fest, dass ich selbst, wenn ich davon erzähle, eine Therapie machen zu wollen, gleich noch eine Relativierung hinterherschiebe. Das Gegenüber reagiert in der Regel netterweise entgegenkommend. Etwas verwundert bin ich dann über mich selbst und meine Vorurteile. Ist doch die psychische Gesundheit genauso wichtig wie die physische, fast wichtiger.
Ich bin so groß geworden. Probleme waren mit sich selbst oder mit der betreffenden Person zu klären. Damals waren die Probleme aber auch andere und Selbstverwirklichung noch kein anerkanntes Lebenskonzept. Das Wort Psychotherapeut konnte man erst nach der Wende unfallfrei buchstabieren.
Etwas enttäuscht war ich, bei der ersten Sitzung, keine bequeme Ottomane vorzufinden, sondern eine merkwürdige Polsterbank, auf der es nazu unmöglich war, längere Zeit bequem und entspannt zu sitzen. Darüber hinaus geriet der Flüssigkeitshaushalt in optischer Richtung etwas ins Ungleichgewicht. Die Seele scheint sich dafür balsamiert und wohler zu fühlen. Schaun wer mal.
... link (4 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 22. Juli 2009
Ecce homo sapiens
frl eichhorn, 00:45h
Ich schaue aus dem Fenster und frage mich, wie sich die Vögel dort oben wohl fühlen. Trauer, Einsamkeit und Selbstzweifel sind ihnen wohl fremd. Dafür müssen sie mitunter unbändige Freude verspüren, wenn der Wind sie emporträgt und sie ihn unter ihren Schwingen spüren.
Der Mensch ist schon ein komisches Tierchen. Immer strebt er nach irgendetwas. Gleichzeitig fürchtet er sich vor der Zukunft. Er schlägt anderen Menschen die Köpfe ein und ist fähig, sich für andere zu opfern. Die Evolution hat wahrscheinlich nicht nur einmal daneben gestanden, sich verwirrt am Kopf gekratzt und gefragt, wie das passieren konnte und wo das noch hinführt. Zu gerne würde ich für zwei Sekunden nur die Zukunft sehen.
Wenn es einen Gott (alternativ eine Schildkröte auf dem Rücken von vier Elefanten) gibt, wüsste ich gerne, was er sich dabei gedacht hat. Vielleicht ist der Abend vorher auch lang gewesen und das letzte Bier nicht mehr ganz so gut. Da hat er dann am nächsten Tag bei der Schöpfung ein bisschen geschludert.
Betriebsunfall zu sein, ist aber irgendwie auch kein schönes Gefühl. Dann schon lieber aus Zufall entstanden sein und einen freien Willen haben.
Nicht so einfach mit dem Leben. Es will jeden Tag aufs neue bewältigt werden.
Der Mensch ist schon ein komisches Tierchen. Immer strebt er nach irgendetwas. Gleichzeitig fürchtet er sich vor der Zukunft. Er schlägt anderen Menschen die Köpfe ein und ist fähig, sich für andere zu opfern. Die Evolution hat wahrscheinlich nicht nur einmal daneben gestanden, sich verwirrt am Kopf gekratzt und gefragt, wie das passieren konnte und wo das noch hinführt. Zu gerne würde ich für zwei Sekunden nur die Zukunft sehen.
Wenn es einen Gott (alternativ eine Schildkröte auf dem Rücken von vier Elefanten) gibt, wüsste ich gerne, was er sich dabei gedacht hat. Vielleicht ist der Abend vorher auch lang gewesen und das letzte Bier nicht mehr ganz so gut. Da hat er dann am nächsten Tag bei der Schöpfung ein bisschen geschludert.
Betriebsunfall zu sein, ist aber irgendwie auch kein schönes Gefühl. Dann schon lieber aus Zufall entstanden sein und einen freien Willen haben.
Nicht so einfach mit dem Leben. Es will jeden Tag aufs neue bewältigt werden.
... link (5 Kommentare) ... comment
... older stories