Donnerstag, 31. Juli 2008
Dekadenz
Heute kurzerhand eine neue Tastatur gekauft, statt die alte einfach sauberzumachen. Tippt sich gleich beschwingter.
Demnächst fange ich damit an, Socken nach dem Tragen wegzuwerfen. Das bringt auch eine hundertprozentige Erleichterung beim Sockensortieren.

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Dienstag, 29. Juli 2008
Telekom, ich mag dich.
Lieber Herr /Frau Eichhorn,

vielen Dank für Ihre Bestellung des iPhone 3G und Ihre Geduld.

Aufgrund der hohen Nachfrage und der aktuell knappen Verfügbarkeit des Gerätes konnten wir Ihren Auftrag leider nicht früher erfolgreich bearbeiten.
Mit Freude dürfen wir Ihnen aber nun mitteilen, das Ihr bestelltes iPhone 3G in den nächsten Tagen zur Auslieferung vorbereitet wird.

Über den genauen Auslieferungsstatus werden wir Sie zeitnah in einer separaten Mail informieren.

Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel Freude mit dem iPhone 3G!

Ihr T-Mobile Kundenservice

Hinzuzufügen ist, dass der Vertragsbeginn erst Mitte August ist. Ich werd doch wohl nicht pünktlich am ersten Tag ein iPhone benutzen dürfen?

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Montag, 14. Juli 2008
Friede, Freude, Entspannung
Mit schöner Regelmäßigkeit wechsle ich das Yoga-Studio. Zum Einen will ich mich nicht auf einen Kurs verpflichten, zu dem ich jede Woche zu gleichen Zeit gehen muss. Als Kind der Generation Unentschlossen will ich mir alles offenhalten, denn wer weiß, was die nächste Woche so bringt. Zum Anderen möchte ich nicht von den anderen Kursteilnehmerinnen mit Küsschen link und Küsschen rechts begrüßt werden, weil es ja so schön ist, sich wiederzusehen. Stattdessen mache im mich zusammen mit mir lustig über die anderen. Das funktioniert viel besser bei Unbekannten. Die junge Dame mit den unpraktisch kunstvoll hochgesteckten Haaren und Riesenohrringen zum Beispiel. Oder der beneidenswert schlanke Lockenkopf neben mir, die alle Übungen immer ein klein wenig besser machen muss als all die anderen.

Berlin hat viele Yoga-Studios, weshalb ich es eine Weile gedauert hat, ehe ich jetzt wieder im Prenzlauer Berg bin. Der Lehrer hat inzwischen etwas längere Haare, man sieht das fehlende Haupthaar nun besonders gut. Nach wie vor ist da ein kleines Bäuchlein, was ich sehr sympathisch finde. Keiner von diesen perfekt durchtrainierten Lehrkörpern, die Komplexe verursachen bei allen Kursteilnehmern. Keiner von diesen Lehrern, die mich auffordern, die Energie um mich zu spüren und mich davon durchströmen zu lassen. Entsprechend genieße ich die Yoga-Stunde. Zudem geht er nur einmal auf Berührungstour. Beim letzten Mal suchte er sehr häufig Körperkontakt bei vielen Teilnehmerinnen. Entweder sind wir alle besser geworden oder es läuft in seinem Privatleben besser.

Ich werd da jetzt öfter hingehen.

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Sonntag, 13. Juli 2008
Männerpension
Die Mitbewohnerin hatte Besuch. 4 Südländer, die Berlin erleben wollen. Sie blieben für 2 Nächte. Wie sie es geschafft hat, die Nächte in einem kleinen Zimmer voller männlicher Ausdünstungen zu überstehen ohne permanent ohnmächtig zu werden, ist mir ein Rätsel. Überhaupt zu schlafen, wenn um einen herum 4 halbwegs sportliche Jungs liegen. Da muss der Müdigkeit mit Alkohol nachgeholfen werden. Sightseeing war wohl nicht so beliebt, man wollte lieber ausgehen. Entsprechend erledigt fiel man dann ins Bett, so dass gar keine falschen Gedanken aufkamen.

Nach der Testosteronflut ist das Eichhörnchen-Baumhaus wieder Frauenzone und ich mache mich mal daran, das Bad zu putzen.

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Freitag, 4. Juli 2008
Prokrastination
Ich werde mir ein Buch vorbestellen. Es geht darin nicht um irgendwelche Krebsarten, Kastration oder absonderliche Sexpraktiken. Das schöne Wort Prokrastination bedeutet Aufschieberitis. Gelegentliches Fallenlassen bei gesellschaftlichen Zusammenkünften wie Partys oder Firmenfeiern garantiert eine Aura leicht arroganter Intellektualität.

Jedenfalls kennt das Problem wohl jeder in mehr oder minder schwerer Ausprägung. Mittlerweile habe ich das ganz gut im Griff, die Diplomarbeit liegt lange hinter mir. Da war ich auf dem Höhepunkt und meine Wohnung noch nie so sauber.

Momentan habe ich recht viel Freizeit, die genutzt sein will. Man mag es kaum glauben, aber ein Mehr an Zeit ist nicht gleichbedeutende mit Mehr Erledigen. Ich könnte mir diverse Bescheinigungen der Zweituni abholen. Oder mich im Netz rumtreiben. Ich könnte eine Steuererklärung machen. Oder mich auf den Balkon setzen. Uswusf.
Ich bin die Tagesorganisation nicht mehr gewöhnt. Die Studententage sind schon ein bisschen her. Stattdessen beschäftige ich mich mit so vielen Dingen, dass ich am Ende des Tages nicht mehr weiß, was ich getan habe.

Aber zurück zum Buch: Da wäre der klassische Ratgeber und Heilsversprecher, nur hat Selbstbetrug bei mir noch nie so richtig funktioniert. Also sehe ich den Tatsachen und Gewissensbissen ins Auge. Ich habe beschlossen, erstmal nichts zu tun und das Genießen des Nichtstuns zu üben. Wenn ich das geschafft habe, mache ich eines der Dinge auf meiner ToDo-Liste. Z.B. das Buch von Kathrin Passig und Sascha Lobo bestellen (bei beiden bin ich immer noch unentschlossen, ob ich sie bewundern soll, weil sie so ganz ihr eigenes Ding durchziehen oder ablegen soll unter "Denn sie wissen nicht wie sie ihr Leben auf die Reihe kriegen"). Jedenfalls verspricht der Titel "Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin" viel Spaß. Erscheint - so die Autoren den Abgabetermin schaffen - im Oktober.

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Freitag, 20. Juni 2008
Bestandsaufnahme
Haben

  • Zeit - wünsche ich mir seit ungefähr einem Jahr sehr intensiv und wird genutzt werden
  • innere Ruhe - war nach dem Urlaub plötzlich da, wird mit dem nächsten Job perdu sein
  • Wunschgewicht - ebenso
  • männliches Gleichgewicht im Leben - war schon vor dem Urlaub da und wird auch bleiben
  • leerer Kopf - raus mit dem alten Krempel, her mit den Ideen
  • Erfahrungen - in diesem und jenem
  • erste Falten - endlich. Ich wollte schon immer erwachsen sein.



    Soll

  • neue Herausforderungen - Leben und Liebe bewältige ich inzwischen. Jetzt gehts um Ruhm und Ehre.
  • Luftveränderung - geht einher damit
  • die große, weite Welt - wird noch ein bisschen warten müssen. Aber nicht zu lange.
  • Großmut - Geduld mit den Mitmenschen und mehr Vertrauen
  • Sommerbräune - grad eher schwierig bei den vielen Wolken. Aber ich gebe nicht auf.
  • Selbstmanagement - ich hab da nächste Woche so ein Seminar...
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    Sonntag, 15. Juni 2008
    Samstag Abend? Tut mir leid, muss Fußball gucken...
    Die EM ist eine feine Sache. Ich gebe zu, ich habe nicht viel Ahnung von Fußball. Fragt mich bloß nicht nach Abseitsregeln. Aber ich erkenne ein gutes Spiel, wenn ich eines sehe. Derzeit gibt es ja einige davon. Aller zwei Jahre lasse ich mich anstecken vom Ballfieber. Unter EM mache ich es aber nicht. Man braucht ja auch mal eine Pause vom ewigen Biertrinken und all den emotionalen Berg- und Talfahrten.
    Fußballgucken ist inwischen ähnlich gesellschaftsfähig und politisch korrekt wie Bio-Supermärkte und zeitgenössische Kunst supi finden. Man muss ja – wie ich – nicht viel Ahnung haben und hat trotzdem Spaß. Also oder deswegen starre ich knapp zwei Stunden auf Bildschirme und stelle positive Nebeneffekte fest:

  • Ich treffe viel regelmäßiger meine Freunde. Beim Public Viewing. Während dem Spiel unterhalten ist natürlich nicht, aber wozu gibt es die Halbzeit? Um die Wochenhöhepunkte zu erzählen und sich gegenseitig auf den neuesten Stand im Privatleben zu bringen, braucht es nicht mehr als eine Viertelstunde.
  • Zum ersten Mal in all der Zeit des Nicht-mehr-bei-Mama-Wohnens habe ich keinen Bügelberg mehr. Bei Schlechtwetter und zwischendurch wird zu Hause geguckt. Naja, und nebenbei bügel ich eben.
  • Ich kann endlich die Flaggen halbwegs den Ländern zuordnen. Mal sehen, wie lange ich mir das merken kann.
  • Ich lerne neue Klischees für die Nationalitätenkiste: Die Kroaten pöbeln ganz schön, die Schweden sind selbst dann vergnügt, wenn sie verlieren, die Portugiesen können zaubern und schnell rennen und die Deutschen sind ein lahmer Haufen uswusf.

    So, und jetzt warte ich weiter auf das zweite Tor der Russen.
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    Mittwoch, 11. Juni 2008
    6 Zentimeter sind doch gar nichts
    Wenn einer eine Reise tut, hat er manchmal was Interessantes zu erzählen. Meistens eher nicht. Leider hat die Feriensaison begonnen und die Bloglandschaft wird überflutet mit Reiseberichten, die kein Mensch alle lesen kann und will. Ich habe mir fest vorgenommen, hier vornehme Zurückhaltung zu üben. Außerdem bin ich ganz schlecht in der malerischen Beschreibung fremdländischer Flora, Fauna und Folklore. Ich bekomme nicht mal anständige Postkartentexte hin. Ein guter Grund, keine zu schreiben und die Bekanntschaft zu verschonen. Auf Nachfrage werden jedoch gern Anekdoten und kleine Neidhappen gereicht:

    Ja, New York verdient jeden Superlativ. Man muss wieder dahin, weil man nie alles gesehen haben wird. Alles ganz toll usw.

    Irrsinnig viele Menschen sind in dieser Stadt unterwegs. Süß sind die unzähligen Sekretärinnen, die in Sneakers, bewaffnet mit einem Kaffebecher in der einen und den High Heels in der anderen Hand, in die Mittagspause hasten. Die Großstädterinnen in diesem Land scheinen dem Manolo-Fieber verfallen. Voller Bewunderung habe ich die New Yorkerinnen beobachtet, die ziemlich flink auf perfekt pedikürten Füßen und wahnsinnig hohen Absätzen unterwegs waren. Ich habe keine Ahnung, wie man einen ganzen Tag geschweige denn auch nur eine Stunde auf 10 Zentimetern überleben kann.

    (Eventuell mitlesende und verständnislose Männer sollten sich wenigstens einmal im Leben in elegantem Stöckeln versucht haben, ganz ehrlich.)

    In Ehrfurcht und leicht beschämt bewegte ich mich auf 2 Zentimetern durch die Stadt. Dafür habe ich dann aber am Ende der Tage auch noch meine Zehen gespürt. Die Geschichte von den "Supersexy High Heels, die auch noch bequem sind" ist ein Mythos, der nachhaltig durch Sex and the City & Co. genährt wird. Deswegen gab es zur Kinokarte zum entsprechenden Film als Goodies auch keine Blasenpflaster und Geleinlagen sondern den H&M-Katalog und Kondome dazu. Der direkte Zusammenhang zwischen dem einen und dem anderen hat sich mir leider nicht erschlossen. Den Katalog habe ich dann weggeworfen.

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    Samstag, 26. April 2008
    Von der Spree an die Alster
    Am 10.5. bin ich in Hamburg und hab am Nachmittag und am Abend noch nix vor. Angebote zum gemeinschaftlichen Nichtstun werden gern angenommen.

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    Donnerstag, 24. April 2008
    Pschikologische Kriegsführung
    Zentraler Streitpunkt in Wohngemeinschaften ist immer das Putzen. Immer. Von Gegenbeispielen habe ich noch nicht gehört und würde sie auch nicht glauben. Menschen, die nur zweckmäßig zusammenleben und Konflikte nicht mit Sex oder der Rückbesinnung auf familiäre Abhängigkeiten lösen können, müssen andere Wege zur Organisation des Lebens finden.

    Ich bin umgänglich und kompromissbereit. Meistens. Daher behaupte ich auch ständig, dass das mit der WG super funktioniert und wir uns immer einigen. Subjektiv hat aber jede der Parteien das Gefühl, mehr als der andere im Haushalt zu tun. Wie gesagt, ein subjektiver Eindruck. Nervig aber, wenn jeder einzelne Handgriff zur Höchstleistung erklärt wird in Erwartung von Lob. Ich bin doch nicht im Kindergarten!

    Ich bin mir also bewusst, dass dieses Thema heikel ist. Daher frage ich also nicht „Wann willst du denn putzen?“ sondern „Willst du das oder das machen? Ich mache das andere.“ Nach einer nebulösen Antwort („Keine Ahnung, glaub ich bin mit Küche dran.“) kann ich nicht widerstehen. Ich wurde sozusagen provoziert: „Eigentlich wärst du mit beidem dran...“. Ich hätte mir auf die Zunge beißen sollen um des lieben Friedens willen. Ein kurzer Schmollmoment. Dann verziehen sich die heraufziehenden Gewitterwolken wieder und ich bin grandios gescheitert. Wir haben jetzt wieder mal einen Putzplan.

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