Freitag, 23. November 2007
Viel besser als Eiscreme
frl eichhorn, 01:06h
Wiederentdeckung eines früheren Vergnügens: Eingefrorene, im Sommer gesammelte, Erdbeeren langsam im Mund zergehen lassen. Ich gestehe, ich bin süchtig.
Schon seit der Zeit vor vielen, vielen Jahren: Abends schlich ich mich in die Küche und bewaffnet mit einem Buch und einer Dose mit Erdbeeren verkroch ich mich ins Bett. Um dann mit schöner Regelmäßigkeit am nächsten Tag die erste Stunde zu verschlafen. Hach ja.
Schon seit der Zeit vor vielen, vielen Jahren: Abends schlich ich mich in die Küche und bewaffnet mit einem Buch und einer Dose mit Erdbeeren verkroch ich mich ins Bett. Um dann mit schöner Regelmäßigkeit am nächsten Tag die erste Stunde zu verschlafen. Hach ja.
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Mittwoch, 14. November 2007
A propos Weihnachten
frl eichhorn, 11:31h
A propos Weihnachten
Am zweiten und dritten Advent bin ich hier und hier und kloppe mich mit Berufsjugendlichen aus diversen Berliner Underground-Szenen und PrenzlauerBerg-Muttis um Weihnachtsgeschenke. Letztes Jahr habe ich tatsächlich einige schöne Sachen hier bekommen. Die großen Vorteile:
Am zweiten und dritten Advent bin ich hier und hier und kloppe mich mit Berufsjugendlichen aus diversen Berliner Underground-Szenen und PrenzlauerBerg-Muttis um Weihnachtsgeschenke. Letztes Jahr habe ich tatsächlich einige schöne Sachen hier bekommen. Die großen Vorteile:
- Authentizität: Sieht aus wie selbst gemacht. Aber richtig gut.
- Individualität: ja, die kann man kaufen. Viele, viele Einzelstücke oder kleine Auflagen von Mützen, Bildern, Schmuck.
- wenige Kleinkinder, die zwischen den Beinen rumwuseln
- es ist drinnen: Auf Weihnachtsmärkten ist es einfach schrecklich kalt. Glühwein kann man trotzdem trinken.
- gute Musik: keine Weihnachtslieder! kein White Christmas!
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Montag, 12. November 2007
Lieber Weihnachtsmann,
frl eichhorn, 22:37h
ich weiß, ich bin ein wenig früh dran, aber ein kleiner Vorsprung kann ja nicht schaden.
Die Sache mit dem Weltfrieden letztes Jahr war wohl eine Nummer zu groß, deshalb belassen wir es dieses Mal bei den persönlichen und absolut egoistischen Wünschen:
1. Den hochbezahlten und erfüllenden Job brauchst Du mir nicht zu schenken. Den kann ich mir auch selber suchen. Dein Betrag wäre ein Chef, der etwas von Mitarbeiterführung und Arbeitseifer versteht.
2. Ich hätte gerne ein Sortiment ansehnlicher Männer zur Auswahl (Männer bitte, keine Jungs). Naja, das Übliche eben: Intelligent, charmant, ein bisschen Bildung schadet auch nicht. Die Hauptsache ist, dass ich dieses ewiggleiche Vorgeplänkel mit Anrufen-Nichtanrufen und Spielchen spielen mal weglassen kann.
3. eine Tafel Schokolade
4. Ein paar Heinzelmännchen, die mir meine CD-Regale an die Wand bringen. Obwohl, das hat sich mit Nr. 2 ja schon erledigt und eigentlich kann ich das auch alleine.
5. Gegen den Tod kannst selbst Du nichts tun. Aber ein Album für die Fotos und wider das Vergessen wäre schön.
Da ich die meiste Zeit des Jahres recht brav war, verbleibe ich in freudiger Erwartung
Dein Frl. Eichhorn
Die Sache mit dem Weltfrieden letztes Jahr war wohl eine Nummer zu groß, deshalb belassen wir es dieses Mal bei den persönlichen und absolut egoistischen Wünschen:
1. Den hochbezahlten und erfüllenden Job brauchst Du mir nicht zu schenken. Den kann ich mir auch selber suchen. Dein Betrag wäre ein Chef, der etwas von Mitarbeiterführung und Arbeitseifer versteht.
2. Ich hätte gerne ein Sortiment ansehnlicher Männer zur Auswahl (Männer bitte, keine Jungs). Naja, das Übliche eben: Intelligent, charmant, ein bisschen Bildung schadet auch nicht. Die Hauptsache ist, dass ich dieses ewiggleiche Vorgeplänkel mit Anrufen-Nichtanrufen und Spielchen spielen mal weglassen kann.
3. eine Tafel Schokolade
4. Ein paar Heinzelmännchen, die mir meine CD-Regale an die Wand bringen. Obwohl, das hat sich mit Nr. 2 ja schon erledigt und eigentlich kann ich das auch alleine.
5. Gegen den Tod kannst selbst Du nichts tun. Aber ein Album für die Fotos und wider das Vergessen wäre schön.
Da ich die meiste Zeit des Jahres recht brav war, verbleibe ich in freudiger Erwartung
Dein Frl. Eichhorn
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Donnerstag, 8. November 2007
Menschen
frl eichhorn, 00:00h
Die Frau mir gegenüber in der S-Bahn blickt gedankenverloren aus dem Fenster. Eine abgekämpfte Mitfünzigerin. Was für ein anstrengender Tag das doch heute war. Was der Mann wohl heute essen will? Sie freut sich darauf, später mit ihm auf dem Sofa zu sitzen und ihn bei sich zu haben. Ein wenig traurig, weil der Sohn sich so selten meldet.
Die junge Studentin neben ihr ist in ihr Buch versunken und lächelt. Sie liest nicht ihren Reader, sondern den Roman, der so viel Zeit frisst. Der Kuss ihres Freundes liegt noch auf ihren Lippen.
Der Rentner neben mir ist wütend auf die Welt. Zweimal ist er vorhin angerempelt worden ohne Entschuldigung. Wo ist nur der Respekt geblieben? Die vielen jungen Menschen um ihn machen ihm Angst. Alt und müde.
Ach ich wünschte, ich könnte Gedanken lesen.
Die junge Studentin neben ihr ist in ihr Buch versunken und lächelt. Sie liest nicht ihren Reader, sondern den Roman, der so viel Zeit frisst. Der Kuss ihres Freundes liegt noch auf ihren Lippen.
Der Rentner neben mir ist wütend auf die Welt. Zweimal ist er vorhin angerempelt worden ohne Entschuldigung. Wo ist nur der Respekt geblieben? Die vielen jungen Menschen um ihn machen ihm Angst. Alt und müde.
Ach ich wünschte, ich könnte Gedanken lesen.
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Samstag, 3. November 2007
Unter der Erde
frl eichhorn, 18:21h
Parkhäuser und ich. Funktioniert einfach nicht. Hab immer ein ungutes Gefühl beim Reinfahren. Alles eng, viel zu viele Autos und diese gespenstische Architektur.
Samstag nachmittag. Idiotisch, klar, aber ich fahre trotzdem zum neuen, schicken, rostroten Shopping-Center. Bin ja grad in der Gegend. Ich bilde mir sonst einiges ein auf meinen Orientierungssinn und die allgemeine Wahrnehmungsgeschwindigkeit. Nach einigem Kurven kapituliere ich, das Schild "Weitere Parkplätze" habe ich aus den Augen verloren. Also rausfahren. Man lässt mich nicht, ich hab ja schließlich nicht bezahlt. Der junge Mann bittet mich zur Parkhausaufsicht und nimmt mir einen Euro ab. Auf meinen kleinlauten Hinweis, dass ich keinen Parkplatz gefunden habe, meint er "Hier sind doch viele Parkplätze frei. Da drüben zum Beispiel, wo gerade der Mini Cooper reinfährt."
Samstag nachmittag. Idiotisch, klar, aber ich fahre trotzdem zum neuen, schicken, rostroten Shopping-Center. Bin ja grad in der Gegend. Ich bilde mir sonst einiges ein auf meinen Orientierungssinn und die allgemeine Wahrnehmungsgeschwindigkeit. Nach einigem Kurven kapituliere ich, das Schild "Weitere Parkplätze" habe ich aus den Augen verloren. Also rausfahren. Man lässt mich nicht, ich hab ja schließlich nicht bezahlt. Der junge Mann bittet mich zur Parkhausaufsicht und nimmt mir einen Euro ab. Auf meinen kleinlauten Hinweis, dass ich keinen Parkplatz gefunden habe, meint er "Hier sind doch viele Parkplätze frei. Da drüben zum Beispiel, wo gerade der Mini Cooper reinfährt."
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Freitag, 2. November 2007
grau und licht
frl eichhorn, 23:12h
Am Tag der Beerdigung war der Himmel trübe. Ob es passend war oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich war an diesem Tag im emotionalen Ausnahmezustand.
Alles, was da geschah, ließ mich seltsam unberührt. Diese Urne, dieses Grab, der Stein, das hat nichts mit meiner Mutter zu tun. Es sind leblose Dinge ohne Seele, ohne ihre Seele. Berührt haben mich an diesem Tag die vielen Menschen, die gekommen waren, um Abschied zu nehmen. Als ich sah, dass ich nicht allein in meiner Trauer bin, wurde mir das Herz etwas leichter.
Und wie viele gekommen waren! Die Kapelle war überfüllt und dennoch still. Schweigend ging der Zug dann auch später zum Grab. Eine nicht endenwollende Reihe von Kondolierenden. In dem Moment dachte ich nur an zwei Dinge: Ich fühle mich verstanden, bin nicht allein und verwünschte mich, diese blöden Ohrringe zu tragen, deren Rückseite sich bei jeder Umarmung schmerzhaft in meinen Hals bohrte.
Mein Herz war übervoll von Dankbarkeit bei der Feier später. Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin. Menschen, die sie mochten und liebten. Menschen, die mich auffingen, als ich ins Bodenlose zu stürzen drohte.
Ich denke gern an diesen Tag zurück.
Alles, was da geschah, ließ mich seltsam unberührt. Diese Urne, dieses Grab, der Stein, das hat nichts mit meiner Mutter zu tun. Es sind leblose Dinge ohne Seele, ohne ihre Seele. Berührt haben mich an diesem Tag die vielen Menschen, die gekommen waren, um Abschied zu nehmen. Als ich sah, dass ich nicht allein in meiner Trauer bin, wurde mir das Herz etwas leichter.
Und wie viele gekommen waren! Die Kapelle war überfüllt und dennoch still. Schweigend ging der Zug dann auch später zum Grab. Eine nicht endenwollende Reihe von Kondolierenden. In dem Moment dachte ich nur an zwei Dinge: Ich fühle mich verstanden, bin nicht allein und verwünschte mich, diese blöden Ohrringe zu tragen, deren Rückseite sich bei jeder Umarmung schmerzhaft in meinen Hals bohrte.
Mein Herz war übervoll von Dankbarkeit bei der Feier später. Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin. Menschen, die sie mochten und liebten. Menschen, die mich auffingen, als ich ins Bodenlose zu stürzen drohte.
Ich denke gern an diesen Tag zurück.
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Dienstag, 30. Oktober 2007
Wie schön, das Wetter wird eklig. Zeit zum Lesen!
frl eichhorn, 12:30h
Ich kämpfe. Mit Bandwurmsätzen ohnegleichen. Anno dazumals hätte meine Deutschlehrerin mir jede Arbeit mit solchen Ungetümen um die Ohren gehauen. Wird wohl Thomas Mann nicht so passiert sein. Schließlich isser ja Thomas Mann. Und da werden so verschwurbelte, halbseitige Labyrinthe als hoher Stil gewürdigt. Aber das Buch achselzuckend beiseite legen gilt nicht. Inzwischen ist es eine Herausforderung und schließlich bin ich schon halb durch. Der Bildungsbürger in mir hat ja auch seinen Stolz. Da legt man Thomas Mann nicht so einfach weg. Da muss man durch! Früher, ja, was wir da schon alles gelesen habe, da ist das hier doch gar nichts!
Dass ich parallel schon mindestens 10 viel interessantere Bücher ausgelesen habe, lassen wir mal unter den Tisch fallen. Der Weg ist das Ziel. Oder so ähnlich.
Dass ich parallel schon mindestens 10 viel interessantere Bücher ausgelesen habe, lassen wir mal unter den Tisch fallen. Der Weg ist das Ziel. Oder so ähnlich.
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Montag, 1. Oktober 2007
Trauer
frl eichhorn, 19:25h
Vor einer Woche ist sie gestorben. In mir ist große Leere. Ich werde sie mein Leben lang vermissen, jeden Tag. Sie ist viel zu früh gegangen. Sie wird nie ihre Enkel sehen und so viele schöne Momente wird es ohne sie nicht geben. Mein Leben wird weitergehen, ich werde funktionieren. Aber den Sinn werde ich erst wieder finden müssen.
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Dienstag, 11. September 2007
Das wahre Leben
frl eichhorn, 17:23h
Ich habe wenige, aber ausgesuchte Freunde. Zeit meines Lebens bin ich daran gescheitert, ein kontaktfreudiger Mensch zu werden, der die halbe Stadt kennt. Lieber hab ich meine Zeit mit Büchern verbracht und gefiel mir darin, alle anderen als zu blöd für mich zu finden. Geändert hat sich daran nicht viel.
Ich beschränke meine sozialen Kontakte auf das Minimum, das notwendig ist, um nicht zum absoluten Soziopathen zu werden. Gelegentlich fühle ich mich unter Druck gesetzt, weil ja alle Welt networkt und lasse mich zur Anmeldung bei irgendwelchen social dingsdas hinreißen. Hat mir innerhalb von 2 Jahren immerhin eine gute Freundschaft beschert.Auf die große Liebe warte ich noch. Oder findet man die etwa nicht im Netz?
So, jetzt mal wieder ein bisschen echtes Leben und mit den anderen Eichhörnchen spielen.
Ich beschränke meine sozialen Kontakte auf das Minimum, das notwendig ist, um nicht zum absoluten Soziopathen zu werden. Gelegentlich fühle ich mich unter Druck gesetzt, weil ja alle Welt networkt und lasse mich zur Anmeldung bei irgendwelchen social dingsdas hinreißen. Hat mir innerhalb von 2 Jahren immerhin eine gute Freundschaft beschert.
So, jetzt mal wieder ein bisschen echtes Leben und mit den anderen Eichhörnchen spielen.
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Montag, 3. September 2007
Nasse Füße
frl eichhorn, 14:32h
Ich habe ja die Hoffnung aufgegeben, in diesem Jahr all meine schönen neuen Sandalen und Sandaletten anziehen zu können. Dieser Sommer hat eindeutig keinen Glamour. Es ist schlicht unmöglich, elegant und verführerisch durch Pfützen zu watscheln.
Dann eben mit Eis und in Schlabberlook DVD gucken und sich vom warmen Drinnen den Regen draußen anschauen. Erfreut feststellen, dass die Blümchen auf dem Balkon nicht mehr gegossen werden müssen. Die dort liegengelassenen Zigaretten auch nicht mehr. Ärgerlich das. Vielleicht wächst vor meinem Fenster ja demnächst ein Zigarettenbaum.
Dann eben mit Eis und in Schlabberlook DVD gucken und sich vom warmen Drinnen den Regen draußen anschauen. Erfreut feststellen, dass die Blümchen auf dem Balkon nicht mehr gegossen werden müssen. Die dort liegengelassenen Zigaretten auch nicht mehr. Ärgerlich das. Vielleicht wächst vor meinem Fenster ja demnächst ein Zigarettenbaum.
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